Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft

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Die Weltmeisterschaft 2010 in Südarfika

Die 19. Weltmeisterschaft fand in Südafrika statt und somit erstmals auf dem afrikanischen Kontinent. Vom 11. Juni bis 11. Juli kämpften 32 Nationen am Kap um den Weltmeistertitel. Trotz Bedenken schaffte es die Regierung von Südafrika bis zum Beginn die bestehenden Sicherheitsprobleme in den Griff zu bekommen und auch alle Stadien wurden rechtzeitig fertig gestellt. Dem Wintermärchen (in Südafrika war nämlich Winter) stand also nichts mehr im Weg.

Genauso wie alle anderen Mannschaften hatte sich auch die deutsche Nationalmannschaft einiges vorgenommen und wollte nach dem dritten Platz bei der WM 2006 und dem zweiten Platz bei der EM 2008 den nächsten Schritt machen und den Weltmeistertitel zum vierten Mal nach Deutschland holen.

Und die von Joachim Löw trainierte junge Mannschaft untermauerte auch sogleich ihre hohen Ansprüche und fegte die als defensiv stark geltenden Australier mit 4:0 vom Platz. Im zweiten Spiel war von dieser überzeugenden Spielweise allerdings nicht mehr viel zu sehen. Man verlor gegen Serbien mit 1:0. Eine gewisse Mitschuld musste man hierbei aber auch dem Schiedsrichter geben, der mit zwei „überharten“ Entscheidungen Miroslav Klose schon nach 32. Minuten mit Gelb - Rot vom Platz stellte. So kam es dann doch zum Entscheidungsspiel gegen Ghana, dem man unbedingt ausweichen wollte. Es wurde zum erwarteten schwierigen Spiel, doch am Ende gewann Deutschland dank eines Treffers von Jungstar Mesut Özil und man zog ins Achtelfinale ein.

Dieses Ziel erreichte der damals amtierende Weltmeister Italien nicht. Genauso wie Frankreich und die hochgehandelte Elfenbeinküste mussten sie schon nach der Vorrunde die Koffer packen. Zum Leidwesen aller Afrikaner schafften es auch der Gastgeber, die „Bafana Bafana“, und Kamerun nicht die Vorrunde zu überstehen. So ruhten die Hoffnungen der Afrikaner auf Ghana, die mit Deutschland in die nächste Runde einzogen.

Im Achtelfinale traf die DFB-Elf auf den ewigen Rivalen England. Doch mit ein wenig Glück, dass ein reguläres Tor von England nicht anerkannt wurde und einer starken Chancenauswertung demütigte man das Mutterland des Fußballs mit 4:1. Neben Klose und Podolski traf Shootingstar Thomas Müller von Bayern München zweimal.

Mit Argentinien wartete im Viertelfinale ein weiterer dicker Brocken auf die DFB-Elf. Das Team von Diego Maradona hatte wohl die beste Offensivabteilung der Weltmeisterschaft. Mit Weltfußballer Lionel Messi, Gonzalo Higuaín und Carlos Tévez hatten sie gleich drei absolute Topstürmer. Doch auch sie konnten das junge deutsche Team nicht stoppen. Thomas Müller (3.), Klose (68./88.) und Friedrich (74.) zerstörten mit ihren Toren die Träume der Gauchos vom dritten Weltmeistertitel.

Im zweiten Viertelfinale zwischen Ghana und Uruguay kam es zu einem richtigen Drama. Wir schreiben die 120. Minute der Verlängerung. Es steht 1:1 zwischen den beiden Teams. Es gibt eine letzte Ecke für Ghana. Uruguays Stürmer Luis Suarez pariert einen Kopfball für seinen geschlagenen Torhüter auf der Linie mit beiden Händen wie ein Volleyballer. Die logische Schlussfolgerung: Rot und Elfmeter. Doch der sonst so sichere Schütze Asamoah Gyan bringt den Ball nicht im Tor unter, sondern schießt ihn an die Latte. Im Elfmeterschießen gewinnt dann Uruguay und Luis Suarez wird zum stillen Held. Ganz Afrika trauert und kann es nicht fassen. In den weiteren Viertelfinalspielen besiegt die Niederlande Brasilien mit 2:1 und Europameister Spanien gewinnt gegen Paraguay mit 1:0.

Im Halbfinale kam es dann zu einer Wiederholung des EM-Finales von 2008. Deutschland traf auf Spanien und wollte Revanche nehmen. Doch von der Leichtigkeit der vorigen Spiele war auf deutscher Seite nichts zu sehen. Sie bekamen gegen die technisch starken Spieler einfach keinen Zugriff und liefen dem Ball meist nur hinterher. Über die gesamte Spieldauer schafften es die Deutschen Spieler nicht ihr gewohntes Angriffsspiel aufzuziehen und verloren am Ende verdient mit 1:0 durch einen Treffer von Carlos Puyol in der 73. Minute.

Im zweiten Halbfinale besiegte die Niederlande Uruguay nach Treffern von van Bronckhorst (18.), Sneijder (70.) und Arjen Robben (73.) mit 3:2. Auf Seiten Uruguays traf der beste Spieler des Turniers Diego Forlán (41.) und Pereira (92.).

Somit standen sich also im Finale mit Spanien und den Niederlanden zwei Teams gegenüber, die noch nie den Weltmeistertitel gewinnen konnten. In einer äußerst brutal geführten Partie hatten die Spanier in der Verlängerung das bessere Ende für sich und gewannen dank eines Tores von Andrés Iniesta in der 116. Minute. Alles in allem geht der Sieg in Ordnung. Obwohl die Niederländer zwei hochkarätige Chancen durch Arjen Robben hatten, waren die Spanier doch überlegen und hatten auch zahlreiche Chancen. Nach der Europameistertrophäe konnte Kapitän Iker Casillas nun auch den Weltmeisterpokal in die Höhe strecken.

Im kleinen Finale kam es nochmal zu einem richtigen Klasse-Spiel. Obwohl beiden Mannschaften noch immer enttäuscht über das Halbfinalaus waren, schenkten sie sich nichts und kämpften um jeden Zentimeter. Die deutsche Mannschaft erwischte den besseren Start und ging wieder mal durch den über das gesamte Turnier überragend spielenden Thomas Müller (19.) in Führung. Uruguay schlug allerdings eiskalt zurück und drehte den Rückstand durch Treffer von Cavani (28.) und Forlán (51.) in eine 2:1 Führung. Doch „Jogis Jungs“ ließen sich nicht hängen und kamen durch einen Treffer von Jansen (56.) zum Ausgleich. In der 82. Minute sorgte dann Sami Khedira für den 3:2 Siegtreffer und zum wiederholten Male nach 2006 zu einem dritten Platz bei einer Weltmeisterschaft.

Torschützenkönig: Thomas Müller (Deutschland) – 5 Tore

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