Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft

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Die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland

"Die Welt zu Gast bei Freunden" - so lautete das treffliche Motto der 18. Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Der Name war Programm und ein vierwöchiges Sommerwetter gepaart mit den ausgelassen feiernden Zuschauern machte diese Weltmeisterschaft zu einem wahren "Sommermärchen". Und auch die deutsche Nationalmannschaft sorgte für einige Highlights und Grund zum Feiern. Nach 1990 war es das zweite Mal, dass Deutschland eine WM-Endrunde austragen durfte.

Und die deutsche Mannschaft zeigte vom ersten Gruppenspiel an, dass sie bei der WM im eigenen Land ihren Fans und Zuschauern einiges bieten wollte. Im Eröffnungsspiel wurde Costa Rica mit 4:2 geschlagen. Danach gab es Siege gegen die Polen (1:0) und Ecuador (3:0). Das Team von Bundestrainer Jürgen Klinsmann schloss die Vorrundengruppe A ohne Punktverlust als Erster ab.
Im Achtelfinale traf man dann auf Schweden, die sich allerdings als kein großer Stolperstein heraus stellten. Schon nach 12 Minuten lag die deutsche Mannschaft durch zwei Tore von Lukas Podolski mit 2:0 in Front und verwaltete diese Führung auch bis zum Ende.

Im Viertelfinale kam es dann zu einem richtigen Fußball-Krimi. Man traf mit Argentinien auf eines der technisch stärksten Teams der Welt. Nach einem verhaltenen Start ging Argentinien kurz nach der Pause durch Roberto Ayala (49.) mit 1:0 in Führung. Daraufhin erhöhte die deutsche Mannschaft den Druck auf sich immer mehr zurückziehende Argentinier. Und in der 80. Minute wurden sie dann für ihre Bemühungen belohnt. Klose köpfte zum 1:1 ein.
In der Folgezeit und der Verlängerung wollte keinem der Teams mehr ein Tor gelingen. So musste die Entscheidung also im Elfmeterschießen fallen. Dort avancierte Nationaltorhüter Jens Lehmann zum Helden, in dem er zwei argentinische Elfmeter hielt. So konnte das Elfmeterschießen mit 4:2 gewonnen werden und Deutschland stand im Halbfinale.

Großen Anteil an diesem Halbfinaleinzug hatte wohl auch der "Elfmeter-Zettel", auf dem Torwarttrainer Andreas Köpke mit Bleistift die Namen potenzieller Schützen und Hinweise auf deren Schuss-Verhalten notiert hatte. Dieser ominöse Zettel wurde später während der Spendengala "Ein Herz für Kinder" vom Energiekonzern EnBW ersteigert, die ihn dann später dem Haus der Geschichte in Bonn übergaben.

Im Halbfinale kam es dann mit Italien als Gegner zu einem Klassiker. Es entwickelte sich von Anfang an ein spannendes Spiel mit großen Chancen auf beiden Seiten - doch ohne Tore. So hieß die logische Schlussfolgerung Verlängerung. In hart umkämpften zweimal 15. Minuten hatten die Italiener das bessere Ende für sich. Die gegen Ende mit drei Stürmern agierende "Squadra Azurra" traf in der 119. Minute durch Fabio Grosso zum 1:0. Alessandro Del Piero konnte eine Minute später gegen eine anstürmende deutsche Mannschaft auf 2:0 erhöhen.

Somit zog Italien ins Finale gegen Frankreich ein und Deutschland ins kleine Finale gegen Portugal, die im zweiten Halbfinale den Franzosen mit 1:0 unterlagen.

Im kleinen Finale eröffnete Bastian Schweinsteiger in der 56. Minute den Torreigen. In der 60. Minute fälschte Petit einen Freistoß von Schweinsteiger ins eigene Tor ab und in der 78. Minute legte Schweinsteiger ein weiteres Tor nach und besiegte die Portugiesen somit fast im Alleingang. Der Ehrentreffer durch Nuno Gomes war dann nur noch Ergebniskosmetik.

Das deutsche "Sommermärchen" kam somit also zu einem versöhnlichen Ende. Wer die Weltmeisterschaft 2006 noch einmal miterleben will, sollte sich den Film "Deutschland ein Sommermärchen" von Regisseur Sönke Wortmann, der die Nationalmannschaft während der gesamten WM-Endrunde begleitete, anschauen .

Das Finale zwischen Italien und Frankreich fand seine Entscheidung erst im Elfmeterschießen. Nach der regulären Spielzeit stand es nach Toren vom französischen Spielmacher Zinédine Zidane und dem italienischen Abwehrhünen Marco Materazzi 1:1.
In der Verlängerung kam es dann zu einer unschönen Szene zwischen den beiden Torschützen. Nach mehrfachen Beleidigungen Materazzis gegen Familienmitglieder von Zidane rammte dieser seinen Kopf in den Brustkorb des Italieners und wurde für diese Tätlichkeit vom Platz verwiesen. Es war der letzte Auftritt Zidanes in der französischen Nationalmannschaft. Im Elfmeterschießen verschoss Trezeguet auf Seiten der Franzosen und Italien gewann dadurch mit 5:3 und sicherte sich den vierten Weltmeistertitel.

Torschützenkönig: Miroslav Klose (Deutschland) - 5 Tore

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