Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft

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Die Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko

Die 13. Weltmeisterschaft fand in Mexiko statt. Somit war Mexiko das erste Land, das eine Weltmeisterschaft nach 1970 zum zweiten Mal veranstaltete und dies nach nur 16 Jahren Pause.

Eigentlich sollte die dreizehnte Weltmeisterschaft ja in Kolumbien stattfinden, weil das Land die Auflagen der FIFA jedoch nicht zufriedenstellend erfüllen konnte, entschied man sich ersatzweise für Mexiko. Erneut wurde der Modus einer WM-Endrunde geändert. Es blieb bei sechs Vorrundengruppen mit je vier Teams, aber die Finalrunde wurde abgeschafft und es kam sofort nach der Vorrunde zum KO-System. Die Gruppenersten und -zweiten sowie die vier besten Gruppendritten kamen ins neu eingeführte Achtelfinale.

Die deutsche Mannschaft, die seit 1984 von Franz Beckenbauer trainiert wird, muss in Gruppe E antreten. Die unter Zuschauer als Todesgruppe betitelte Gruppe wurde erwartungsgemäß zu einer schwierigen Aufgabe für das deutsche Team. Mit einem Sieg gegen Schottland, einem Unentschieden gegen Ex-Weltmeister Uruguay und eine Niederlage gegen die stark aufspielenden Dänen erreichte Deutschland als Gruppenzweiter das Achtelfinale. Dort wurde Marokko in einem spannenden Spiel mit 1:0 besiegt. Im Viertelfinale traf man dann auf das Gastgeberland Mexiko, das erst in einem dramatischen Elfmeterschießen mit 4:1 besiegt wurde nachdem es zuvor nach 120 Minuten 0:0 stand. Der deutsche Torwart Toni Schumacher avanciert zum Held nachdem er zwei Strafstöße parierte.

Im Halbfinale kam es dann zur Neuauflage des dramatischen Halbfinales vier Jahre zuvor zwischen Frankreich und der deutschen Elf. Die Franzosen galten nach den Siegen über Titelverteidiger Italien und Toptitelanwärter Brasilien als Favorit. Doch die deutsche Elf bewies einmal mehr ihre Qualität als Turniermannschaft, die sich von Spiel zu Spiel steigerte und auch die Franzosen mit 2:0 ausschaltete.

Der Weg ins Finale war frei. Dort traf man auf Argentinien, die mit Diego Maradona einen Spieler in ihren Reihen hatten, der alle anderen überstrahlte. Mit seiner brillanten Technik und seinem Spielwitz schoss er die „Gauchos“ fast im Alleingang ins Finale, nachdem er im Viertelfinale gegen England sowie im Halbfinale gegen Belgien jeweils zwei Treffer erzielte. Vor allem im Viertelfinale zeigte er seine Klasse als er gleich sieben englische Gegenspieler ausspielte und zum 2:0 traf. Das 1:0 erzielte er per Hand und sprach später von der „Hand Gottes“ die das Tor erzielte.

Doch entgegen der Erwartungen blieb Maradona im Finale sehr blass, was auch daran lag, dass Lothar Matthäus ihn fast ganz aus dem Spiel nahm. Trotzdem stand es nach knapp einer Stunde 2:0 für Argentinien und das Spiel schien gelaufen. Doch zwei von Andreas Brehme getretene Ecken und den dadurch resultierenden Toren durch Rummenigge und Völler führten zum nicht mehr erwartenden Ausgleich. In ihrer Euphorie entblößten die Deutschen nun ihre Abwehr und wollten die Entscheidung erzwingen. Dies führte in der 83. Minuten zu einem Konter, den Burruchaga eiskalt abschloss. Wie schon vier Jahre zuvor mussten sich die Deutschen mit dem Titel Vize-Weltmeister abfinden. Argentinien wird zum zweiten Mal nach 1978 Weltmeister. Diego Maradona wird der zweite inoffizielle Weltfußballer des Jahres.

Torschützenkönig: Gary Lineker (England) - 6 Tore

Für die mexikanischen Zuschauer war die Weltmeisterschaft allerdings nicht immer erfreulich. Die Eintrittspreise waren horrend und das, obwohl sich Mexiko in einer tiefgreifenden Schulden- und Wirtschaftskrise befand.

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