Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft

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Die Weltmeisterschaft 1966 in England

Die achte Fußball-Weltmeisterschaft fand im „Mutterland des Fußballs“ statt, zur Feier des 100-jährigen Bestehens des englischen Fußballverbandes FA und erreichte mit über 70 Meldungen einen neuen Teilnehmerrekord. Diese WM sorgte schon vor Beginn für Furore. Vier Monate vorher verschwand die Trophäe und wurde erst von einem kleinen Hund namens Pickels in einem Londoner Park wieder gefunden.

Auch während des Turniers war für reichlich überraschungen gesorgt. Nordkorea, das als erstes asiatisches Land an einer Fußball-Weltmeisterschaft teilnahm, erreichte sogleich das Viertelfinale. Titelverteidiger Brasilien scheiterte schon in der Vorrunde. Vize-Weltmeister Tschechoslowakei schaffte es nicht mal sich zu qualifizieren. Weitere überraschungen sollten im Finale folgen.

Das deutsche Team, das von Herberger-Nachfolger Helmut Schön trainiert wurde, überstand die Gruppenphase als Gruppenerster vor Argentinien, Spanien und der Schweiz. Schön ließ erstmals den jungen Beckenbauer zum Einsatz kommen. Weitere Spieler im Aufgebot Schöns waren Publikumsliebling Uwe Seeler, der Italien-Legionär Helmut Haller und Lothar Emmerich, der im Vorrundenspiel gegen Spanien ein unglaubliches Tor erzielte. Eben Haller, Beckenbauer und Seeler trafen im Viertelfinale beim 4:0 Sieg gegen den zweimaligen Weltmeister Uruguay, die allerdings durch zwei Platzverweise geschwächt wurden. Im Halbfinale gewann das deutsche Team dann mit 2:1 gegen die ehemalige Sowjetunion.

Ebenfalls 2:1 endete das zweite Halbfinalspiel zwischen Gastgeber England und Portugal, die zum ersten Mal bei einer Fußball-Weltmeisterschaft teilnahmen und sich den dritten Platz im kleinen Finale gegen die Sowjetunion sicherten. überragender Spieler bei den Portugiesen war Eusébio, der mit neun Treffern erfolgreichster Torschütze bei dieser WM war.

Im Finale kam es dann zum Showdown zwischen Deutschland und England. Das Spiel begann furios. Bereits nach 20 Minuten stand es nach Toren von Helmut Haller (13.) und Geoff Hurst (18.) 1:1. Zwölf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit konnten die Engländer durch Martin Peters in Führung gehen, doch dem deutschen Verteidiger Wolfgang Weber gelang in der Nachspielzeit mit seinem ersten Länderspieltor noch der Ausgleich.

In der 98. Minute wurden dann die Schiedsrichter um den Linienrichter Tofiq Bahramov zu den Hauptfiguren. Hurst schoss einen Ball an die Unterkante der Latte. Von dort aus sprang der Ball zurück bevor er von Weber ins Aus geklärt wurde. Nur der Linienrichter wollte den Ball hinter der Linie gesehen haben und bestätigte dies auch dem Schweizer Schiedsrichter Gottfried Dienst, der den Treffer daraufhin gab. Dieses Tor ging als das legendäre Wembley-Tor in die Annalen ein und noch heute ist es jedem deutschen Fußball-Fan ein Begriff. Hurst erhöhte in der Schlussminute der Verlängerung dann noch auf 4:2 für die Engländer, was aber wiederum ein irregulärer Treffer war, da sich schon Zuschauer auf dem Spielfeld befanden.

England wird nicht nur zum ersten und einzigen Mal Weltmeister, sondern ist auch ein würdiger Gastgeber für Fans aus aller Welt.
Deutschland wird zwar nur Vize-Weltmeister, kann aber auf ein tolles Turnier zurückblicken.

Torschützenkönig: Eusébio (Portugal) - 9 Tore

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